AbstractThe article compares market fundamentalism and right-wing populism on the basis of its core patterns of thinking and reasoning. Based on an analysis of the work of important founders of market fundamental economic thinking and the arguments brought forward by leading right-wing populist we find many similarities of these two concepts in their "inner images". Thus, we develop a scheme of the similar dual social worlds of right-wing-populism and market fundamentalism and offer some recent examples of market fundamentalism and right-wing populism mutually reinforcing each other or serving as a gateway for each other. We then apply our scheme for the analysis of the recent political developments and its ideological roots in the US under Donald Trump. The main conclusion of this article is that market fundamentalism and right-wing populism together must be seen as two mutually reinforcing threats to democracy in the 21st century.
The article compares market fundamentalism and right-wing populism on the basis of its core patterns of thinking and reasoning. Based on an analysis of the work of important founders of market fundamental economic thinking and the arguments brought forward by leading right-wing populist we find many similarities of these two concepts in their "inner images". Thus, we develop a scheme of the similar dual social worlds of right-wing-populism and market fundamentalism and offer some recent examples of market fundamentalism and right-wing populism mutually reinforcing each other or serving as a gateway for each other. We then apply our scheme for the analysis of the recent political developments and its ideological roots in the US under Donald Trump. The main conclusion of this article is that market fundamentalism and right-wing populism together must be seen as two mutually reinforcing threats to democracy in the 21st century.
Die Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007 kann als Krise der oekonomischen Theorie verstanden werden. Der fast vollstaendige Zusammenbruch des Interbankenmarktes und vieler Finanzmaerkte und dann der tiefe Einbruch der globalen Realwirtschaft kollidiert mit der immer noch vorherrschenden Sichtweise, Maerkte (und die gesamte Wirtschaft) wuerden sich im Prinzip selbst stabilisieren und Krisen seien demnach als "aussergewoehnliche Ereignisse" (Puehringer und Hirte 2015) zu interpretieren, die nichts an der grundsaetzlichen Verfasstheit des Wirtschaftssystems aendern wuerden. Dies gab Anlass, die Beziehungen von oekonomischen Theorien zur Wirtschaft, zur Politik und zur Gesellschaft (u. a. zu den Medien) neu zu hinterfragen. Dabei ist es notwendig, OekonomInnen nicht nur als "objektive" BetrachterInnen einer von ihnen unabhaengigen wirtschaftlichen "Realitaet" aufzufassen, sondern als AkteurInnen, die mit vielen gesellschaftlichen Bereichen in starker Wechselwirkung stehen. Die universitaere Oekonomie dient nicht nur - wie oft gesagt - der Produktion interessensungebundener "Wahrheiten". Sie ist auch eine performative Veranstaltung mit direkten Wirkungen auf viele Bereiche der Gesellschaft. Die universitaere Oekonomik formt das gesellschaftliche Wissen ueber die Wirtschaft (und auch das Nichtwissen) entscheidend mit und liefert die Grundlagen, auf denen wichtige Entscheidungen der Wirtschaftspolitik ruhen. Die oekonomische Wissenschaft in dieser Weise kritisch und netzwerkanalytisch zu hinterfragen, ihre Entwicklung und dazugehoerigen Ausrichtungen, ihr Denken, ihre Institutionen und Netzwerke, bedeutet somit, einen wichtigen Einflussfaktor gesellschaftlicher Entwicklung zu analysieren.
Dieser Beitrag geht der Frage nach, inwieweit das Engagement Frank Stronachs in der oesterreichischen politischen Landschaft als eine Form von neuem Neoliberalismus nach der Grossen Krise 2008/09 gesehen werden kann. Insbesondere werden dabei anhand von historischen Rahmenbedingungen, dominanten Diskursmustern und Narrativen sowie polit-oekonomischen Grundueberzeugungen Analogien zwischen dem Team Stronach und der amerikanischen Tea Party aufgezeigt. Bei allen regional und groessenbedingten Unterschieden zwischen diesen "Bewegungen" - beide politischen Initiativen legen ja Wert darauf, keine "Partei" zu sein - zeichnen beide das Bild eines "guten Marktes" und sehen neoliberale Grundwerte gefaehrdet. Einem moralisch-demagogischen Argumentationsmuster folgend gelte es diesen "eigentlichen" Kapitalismus gegen "die Politik" zu retten, wobei wohlweislich verschleiert wird, dass dadurch Interessenspolitik fuer eine oekonomische Elite gemacht wird.
Die Klimastreiks junger Menschen zeigen, wie Theorie und Praxis gegeneinander ausgespielt zu werden drohen. Diese Kluft zu überwinden, ist Kernanliegen der jungen Cusanus Hochschule, die alle Autor*innen dieses Beitrags aufbauen und mitgestalten. Mit ihrem neuen Konzept der Gemeinsinn-Ökonomie zeigen sie, wie gerade die Befähigung zum reflektierten Gemeinsinn fundamental für die Neugestaltung der Wirtschaft ist.